Was ist die Pest? Wo liegen die ältesten Nachweise? Wie sind überlieferte Ausbrüche zu werten?
Mit diesen Fragestellungen beginnt die Reise durch die faszinierende und dramatische Geschichte dieser Krankheit. Sie führt über den ersten gut überlieferten Ausbruch im 6. Jahrhundert n. Chr. zunächst bis zum berüchtigten ‚Schwarzen Tod‘, dem ein großer Teil der europäischen Bevölkerung im 14. Jahrhundert zum Opfer fiel. Über die nächsten Jahrhunderte war die Pest ein stetiger Begleiter der Menschen. Sie suchte jede Gerneration unbarmherzig heim. Aus der völlig unerwarteten Katastrophe war nun eine ständige Bedrohung geworden, die jederzeit tödliche Wirklichkeit werden konnte. Vom Wandel der Voraussetzungen unabhängig drängen sich grundsätzliche Fragen auf: Wie gingen die Menschen mit dieser Gefahr um? Was taten Ärzte, Politiker und Geistliche im Angesicht dieser existenziellen Krise? Und: Welche Auswirkungen hatte die Seuche auf Religion, Wirtschaft, Kunst und Gesellschaft?
Im 18. Jahrhundert verschwand die Pest weitgehend aus Europa, um kurz vor 1900 ein weiteres Mal weltweit Angst und Schrecken zu verbreiten. Auch heute ist das tödliche Potenzial der Krankheit noch immer vorhanden, wie der jüngste, vergleichsweise glimpflich verlaufene Ausbruch 2017 auf Madagaskar gezeigt hat. Die Bewältigungsstrategien haben sich allerdings mittlerweile grundsätzlich verändert …
Die Sonderausstellung „Pest!“ präsentiert anhand von ca. 300 archäologischen und kulturgeschichtlichen Exponaten etwa aus London, Hongkong, und Marseille, aber auch aus Köln, Münster und Bochum die faszinierende Geschichte der Pest und ihre Folgen.